TIER- & NATURGESTÜTZTE THERAPIE UND COACHING

WAS VERSTEHT MAN UNTER TIER- UND NATURGESTÜTZTEN INTERVENTIONEN?

Obwohl uns in der heutigen Zeit die Verbindung zur Natur zunehmend abhanden kommt, ist die Beziehung zu Tieren und Pflanzen tief im Menschen verankert und schlummert als wertvolle Ressource in jedem von uns. Die Begegnung mit Tieren und mit der Natur kann uns den Weg zu den eigenen Emotionen bahnen - die  Voraussetzung für die Bearbeitung und Klärung von bewussten und unbewussten Konflikten.

Im Umgang mit Tieren spiegeln sich zwischenmenschliche Beziehungen aber auch der Umgang mit sich selbst, die Beziehung zur eigenen Person direkt wider. Anhand des Spürens und Betrachtens von natürlichen Objekten (Wetter, Landschaften, Tiere, Insekten, Pflanzen, Steine etc.) können eigene Gefühle besser zum Ausdruck gebracht werden. Andererseits kann die Natur auch erwünschte Gefühle, wie z.B. Ruhe, Geborgenheit und Akzeptanz in uns hervorrufen. 

Für tier- und naturgestützte Interventionen im Rahmen einer Psychotherapie oder eines Coachings gibt es kein Standard-Programm, vielmehr ergeben sich die Aktivitäten von selbst und passen sich dabei den aktuellen Themen und Befindlichkeiten des Menschen auf natürliche Weise an. Wichtig ist, dass immer Platz für Neues und Innovatives bleibt.

In der Praxis WALDNAH wird die Psychotherapie aus dem starren Setting, wobei sich Patient und Therapeut immer auf die gleiche Weise, im gleichen Raum begegnen, enthoben. Therapeutische Gespräche können im Rahmen eines Waldspazierganges oder im Garten der Praxis inmitten von Pflanzen und Tieren stattfinden. Das kann die Gesprächsatmosphäre äußerst positiv beeinflussen.

Wenn vorhanden, kann der eigene Hund zur Therapie mitgenommen werden. Das ist insofern sinnvoll, als Hunde in der Regel bedeutsame Beziehungspartner des Menschen darstellen und ihre individuelle Rolle wichtige Einsichten in das Gefühls- und Beziehungserleben ihres Halters liefern kann.

Die tier- und naturgestützte Therapie findet derzeit leider noch keine breite Anwendung, insbesondere für Erwachsene ist das Angebot äußerst begrenzt. Die Praxis WALDNAH hat es sich gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für tiergestützte Therapie (ÖGTT) zum Ziel gesetzt, diese Form der Therapie weiterzuentwickeln und mehr Menschen zugänglich zu machen.

 

WELCHE TIERE GIBT ES IN DER PRAXIS WALDNAH UND WIE KOMMEN SIE ZUM EINSATZ?

Ziegen:

Durch ihre Anwesenheit wird man oft ganz automatisch selbst Teil der Herde. Dies vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, wodurch es leichter wird, sich zu entspannen.

Bei Spaziergängen mit den Ziegen oder durch einfache Beobachtung der Herde können zwischenmenschliche Verhaltensmuster, Rollenbilder und die entsprechenden Erwartungshaltungen aufgedeckt werden.

 

Serama-Hühner:

Diese kleinen Hühner können gut auf den Menschen geprägt werden, man kann sie gut angreifen und trainieren. Mittels Clicker lernen die Hühnern nach den Regeln des klassischen und operanten Konditionierens schrittweise neue Fähigkeiten. Die Tiere zeigen sich dabei äußerst motiviert und freudig bei der Sache. Im Training mit den Hühnern spiegeln sich menschliche Verhaltensmuster, z.B. Leistungsdenken, Problemlösungsstrategien und der Umgang mit Frustration, wider.